Am 24.09.2002 von Lake Havasu City zum Grand Canyon
 
Nach dem Frühstück im The Bagel Inn, 1960 Mesquite Ave, fuhren wir auf der AZ-95 nach Norden bis zur I-40, über die es dann weiter nach Osten ging. Wir kamen langsam in höher gelegene und kühlere Gebiete. In Kingman beispielsweise sind die Tagestemperaturen im Durchschnitt um 10°C niedriger als in Lake Havasu City. Wir blieben auf der I-40 bis zum Exit Nr. 165, fuhren dann auf der AZ-64 und später auf dem Hwy-180 geradewegs nach Norden. Kurz hinter Tusayan war dann die Einfahrt zum Grand Canyon Nationalpark (South Entrance) erreicht.
Auf der Weiterfahrt nach Grand Canyon Village erreichten wir als ersten Aussichtspunkt am Rand des Grand Canyon den Mather Point. Wer zum ersten Mal die 10 Meilen breite und über 1300 Meter tiefe Schlucht mit ihren vielfältigen Farben und Formationen erblickt, ist einfach überwältigt
(Foto unten).
Für die 234 Meilen = 377 km von Lake Havasu City bis Grand Canyon Village benötigten wir 4 Stunden.
 
 
Bis 26.09.2002 Grand Canyon
 
Um möglichst viel von der grandiosen Landschaft sehen und erleben zu können, hatten wir uns entschlossen dreimal in Grand Canyon Village zu übernachten. Hierfür buchten wir über DERTOUR die Kachina Lodge, Zimmerpreis 210 Euro pro Nacht ohne Frühstück.
Das Zimmer, das uns am 24.09. von der Rezeption zugewiesen wurde, zeigte leider deutlich, dass man sich hier nicht besonders um Gäste bemühen muss; die kommen ja wegen des Grand Canyon sowieso. Am Fenster hing ein abgerissener Vorhang und das Bad wirkte mit zerbrochenen Fliesen und schwarzen Flecken an einigen Fugen recht unappetitlich. Eine Renovierung war längst überfällig.
Ein Tipp: Übernachtungen in Grand Canyon Village selbst direkt buchen. Im September 2002 kostete zum Beispiel ein Doppelzimmer in der Kachina Lodge bei Direktbuchung 126 US$ + 6,38% Tax und für 201 US$ + Tax konnte man schon in einer Suite im traditionsreichen El Tovar Hotel übernachten. Wegen des riesigen Andrangs von Gästen aus aller Welt muss man allerdings Monate im Voraus reservieren. Internetadresse für Informationen und Buchung: www.grandcanyonlodges.com.
Unterkünfte in Grand Canyon Village bieten den Vorteil, dass sie nur wenige Meter vom South Rim entfernt sind. Frühstücken kann man recht gut und nicht allzu teuer in der Maswik Lodge (self service).
Alle östlich von Grand Canyon Village gelegenen Aussichtspunkte kann man mit dem Auto erreichen, dagegen ist die Hermit Road, die zu den besonders beliebten Canyon Overlooks nach Westen führt, vernünftigerweise für den privaten Autoverkehr gesperrt. Stattdessen wurde ein sehr effektives Bus-Shuttlesystem eingerichtet. Die Benutzung ist kostenlos.
Foto links:
Der Grand Canyon bei Hermit's Rest
Der 25.09.2002 war für uns der ereignisreichste Tag im Grand Canyon. Gegen Mittag starteten wir von Tusayan mit dem Hubschrauber zur Imperial Grand Canyon Tour. Anbieter: Papillon Helicopters. Kosten: 175 US$ pro Person für den 50 minütigen Flug; aber ein großartiges und unvergessliches Erlebnis.
Der Grand Canyon aus der Hubschrauberperspektive
Foto links:
Highway 89 im Painted Desert Gebiet
58 Meilen hinter Cameron trafen wir auf den Hwy-Alt-89, über den wir einen Abstecher zur 13 Meilen entfernten Navajo-Bridge machten, die sich vor einer großartigen Bergkulisse imposant in 147 m Höhe über den Marble Canyon spannt (Foto unten).
Wieder zurück auf dem Hwy-89 waren es nur noch 25 Meilen bis zum Glen Canyon Dam, durch den der Colorado River zum Lake Powell aufgestaut wird. Nach einer Besichtigung des Glan Canyon Dams und seiner technischen Einrichtungen im Rahmen einer kostenlosen Führung (Sicherheitskontrollen schärfer als auf manchen Flughäfen!) fuhren wir noch 6 Meilen bis zu unserer Hotelanlage, der Wahweap Lodge & Marina.
Die Anlage besteht aus mehreren größtenteils zweigeschossigen Gebäuden inmitten der Glen Canyon National Recreation Area. Die Zufahrt ist kostenpflichtig, allerdings wird der National Parks Pass anerkannt.
Wir erhielten ein Zimmer mit Balkon und Blick auf den Yachthafen. Zimmerpreis 196 Euro pro Nacht, ohne Frühstück; gebucht über DERTOUR.
Essen kann man gut im Rainbow Room Restaurant der Wahweap Lodge; besonders zu empfehlen: das Frühstücksbuffet.
Die Entfernung Grand Canyon Village - Wahweap beträgt 145 Meilen = 233 km. Für den Abstecher zur Navajo- Bridge kommen noch 25 Meilen = 40 km hinzu. Insgesamt benötigten wir eine Fahrzeit von ca. 5 Stunden.

 
 
Bis 29.09.2002 Lake Powell
 
Wir hatten zwei volle Tage, um die grandiose Scenerie des Lake Powell zu erleben.
Am 28.09. unternahmen wir eine teure, aber phantastische Bootsfahrt zur erst 1909 entdeckten Rainbowbridge. 84 US$ pro Person sind für die Halbtagestour fällig, wenn man die größte natürliche Steinbrücke der Welt anstatt auf einer anstrengenden Wanderung, bequem und begleitet von großartigen Panorama-Ansichten mit dem Schiff über den Lake Powell erreichen will.
Foto links:
entlang phantastischer Felsformationen zur Rainbowbridge
Foto rechts:
Naturwunder Rainbowbridge

Am 29.09. entdeckten wir einen sehr empfehlenswerten Hiking Trail. Er beginnt westlich der Wahweap Lodge, führt am Südufer des Lake Powell vorbei und überquert im weiteren Verlauf die Grenze zum Bundesstaat Utah.
Wanderung am Südufer des Lake Powell
Am Nachmittag gönnten wir uns nochmals eine Bootstour. Diesmal den Kurztrip zum Antilope Canyon, ebenfalls sehr spektakulär und für 28 US$ nicht allzu teuer.
Hausboot auf dem Lake Powell:
Für 2000 US$ Miete pro Woche zu haben
Am 30.09.2002 vom Lake Powell zum Monument Valley
 
Wir fuhren zunächst zurück nach Page und weiter über die AZ-98 bis zum Hwy-160, in den wir nach links einbogen. Kurz darauf kreuzt der Hwy-160 die Straße 564, die nach links zum sehenswerten Navajo National Monument führt. Vom dortigen Visitor Center gingen wir auf einem gut 1 km langen Weg zu einem Aussichtspunkt, von dem Betatakin, eines der drei Ruinendörfer der Kayenta-Anasazi besonders gut überblickt werden kann.
 
Zurück auf dem Hwy-160 ging es weiter bis zum Indianerstädtchen Kayenta, dort bogen wir auf den Hwy-163 nach Norden ab und erreichten nach 22 Meilen das Monument Valley und die Grenze zum US-Bundesstaat Utah.
Entfernung Lake Powell - Monument Valley: 130 Meilen = 209 km; reine Fahrzeit: 41/2 Stunden.
 
Übernachtung in der (zu) teuren Gouldings Tradings Post & Lodge, Zimmerpreis 236 Euro, ohne Frühstück, gebucht über TUI.
Die Zimmer-Vergabepraxis der Gouldings Rezeption ist ein Kuriosum besonderer Art: Ehepaare erhalten ein Einzelzimmer (mit entsprechend mickriger Ausstattung) zugewiesen. Die echten Doppelzimmer mit zwei Queen- Betten sind für unverheiratete Reisende vorgesehen.
 
Unsere (sicherlich subjektive) Empfehlung für das Monument Valley: Auf eine Übernachtung in der Gegend verzichten und auf dem Hwy-163 weiterfahren, denn die bekannten Felsformationen sind von der Straße aus gut zu sehen und zu fotografieren. Allenfalls lohnt ein kurzer Besuch des Visitor Centers. Der kostet aber 5 US$ pro Person; der National Parks Pass wird nicht anerkannt.
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Den Abend ließen wir mit einem Dinner im historischen El Tovar-Hotel ausklingen. Hier stimmte einfach alles: tolles Ambiente, perfekter Service, exzellente Küche und erstklassige Weine. Für Hauptgericht und Vorspeise incl. Getränke zahlten wir zu zweit 95 US$ + Tip. Reservierung sofort bei Ankunft in Grand Canyon Village dringend zu empfehlen.
 
Am 26.09. besuchten wir das IMAX-Kino in Tusayan und sahen uns den eindrucksvollen Gran-Canyon-Film "The Hidden Secrets" an. Die überdimensionale Leinwand, verbunden mit raffinierter Sound-Technik vermittelt dem Zuschauer das Gefühl, selbst Teil des Geschehens zu sein (8 US$ pro Person). Sehr zu empfehlen!
 
Als wir gegen Abend zurück kamen, zog über dem Grand Canyon ein Gewitter auf. Welch ein phantastisches Naturschauspiel zum Abschluss unseres Aufenthalts
(Foto unten).
Gewitter über dem Grand Canyon:  Im Vordergrund das El Tovar-Hotel
Am 27.09.2002 vom Grand Canyon zum Lake Powell
 
Wir verließen den Grand Canyon NP am östlichen Ausgang (AZ-64 Richtung Osten) und erreichten bald das Gebiet der Navajo Indian Reservation. Die Straße verläuft weiter durch eine reizvolle Landschaft mit vielen "Scenic Overlooks". Besonders beeindruckte uns der Blick in die Schlucht des Little Colorado, zu dem die Straße einige Meilen parallel verläuft.
An den Straßen werden von den Navajos Erzeugnisse indianischer Handwerkskunst angeboten, wie z.B. die berühmten Schmuckstücke aus mit Navajo-Silber eingefassten Türkisen. Kurz vor Cameron trafen wir auf den Hwy-89, auf dem wir weiter nach Norden fuhren. Obwohl weitgehend vegetationslos, hat die Wüstenlandschaft dem Auge doch viel zu bieten: Sand und Felsen schillern in vielen Farben; besondere Akzente setzt der leuchtend rote Sandstein neben Braun-, Ocker- und Gelbtönen. Die Landschaft bis zur kleinen Ortschaft The Gap weiter nördlich wird daher zu Recht als "Painted Desert" bezeichnet.
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